Die ersten Hundeschulen sind vor über 50 Jahren entstanden. Seitdem ist die Anzahl an Hundeschulen deutlich größer als noch zu Beginn und ständig kommen neue hinzu. Doch woran erkenne ich eine gute Hundeschule und wie weiß ich als Hundebesitzer was das Beste für meinen Hund ist?
Was macht eine gute Hundeschule aus?
Klassische Hundeerziehung – In den 1940er bis 1960er Jahren entwickelte sich die moderne Hundeerziehung und daraus entstanden die ersten Hundeschulen. Die Verhaltensforscher Scott und Fuller und der Humanmedizinier und Zoologe Lorenz bildeten die Grundlage für die klassische Hundeerziehung wie wir sie heute kennen.
Aus den frühen Erkenntnissen entstand eine Bildung, die bis heute (und noch weiterhin) weiterentwickelt wurde und so die moderne Hundeerziehung darstellt. Die Ausbildung eines Hundetrainers sollte man bei einer Hundeschule immer hinterfragen und auch, ob er dafür sogar zertifiziert wurde. Eine Zertifizierung zeigt, dass eine schulische Voraussetzung besteht und eine Prüfung des Hundetrainers absolviert ist.
Angebot der Hundeschulen
Die Kurse in einer Hundeschule sind sehr vielfältig und schnell verliert man hier den Überblick. Worauf kommt es letztendlich an? Welche Hundeerziehung ist sinnvoll und sollte vom Hund, sowie vom Hundebesitzer angewendet werden? Bereits für junge Hunde gibt es spezielle Welpenkurse. Diese sind darauf spezialisiert in der sehr frühen Prägungsphase des Hundes ein optimales Ergebnis zu erzielen. Ist dein Hund noch sehr jung, kann diese Art der Welpenschule äußerst sinnvoll sein.
Aber auch für Junghunde werden spezielle Kurse angeboten. In diesen Junghundekursen lernen Hunde das Miteinander und ebenfalls sozial wichtige Dinge wie Frustrationsgrenzen usw.
Gruppenkurse sind gut geeignet, damit dein Hund lernt sich in der Gruppe zurecht zu finden. Es nimmt ihm die Scheu vor anderen Hunden und somit lernt er spielend den Umgang mit anderen Artgenossen.
Wird es allerdings sehr speziell, kann man in Erwägung ziehen, einen Einzelkurs zu buchen. Hier kann der Hundetrainer gezielter auf das Problem des Hundes eingehen und dieses gemeinsam mit dem Hundebesitzer (ab)trainieren.
Warum diese Mischung an vielen Kursen?
Zu Beginn der Bildung von Hundeschulen war es üblich, dass man die lediglich oben angebotenen Kurse auffand. Doch nur mit einem Welpenkurs ist es für eine Hundeschule heutzutage finanziell schwer, weshalb eine Diversifikation an Kursen angeboten wird. Die große Konkurrenz der Hundeschulen, vor allem in Ballungsgebieten, macht es sonderlich schwer und die Hundetrainer bzw. Hundeschulenbesitzer müssen ihr Angebot dementsprechend vergrößern, um mehr Hundebesitzer ansprechen zu können.
Aus diesem Grund hat sich das Angebot an Seminaren, Kurse und Standard-Trainingseinheiten erweitert, sodass man sehr oft auch weitere interessante Kursangebote findet, die nicht zur Grundausbildung gehören, jedoch für eine Menge Spaß und den gewissen Lernerfolg für den Hund und seinen Besitzer bringen.
Agility, Wanderungen, Hundepensionen
Das Angebot der Hundeschulen ist mittlerweile sehr vielfältig. Es werden oft auch Kurse wie Agility (= Hundesport), Hundewanderungen in Gruppen oder eine Hundepension angeboten. Die stressige Zeit hilft manchen Hundebesitzern, ihren Hund in eine liebevolle Obhut geben zu können, um selber einmal sorgenfrei in den Urlaub fahren zu können und zu wissen, dass es dem Vierbeiner gut geht und an nichts fehlt.
Hundetrainer ist nicht gleich Hundetrainer
Die Berufsbezeichnung „Hundetrainer“ ist leider nichtssagend. Im Grunde weiß man zwar, womit sich der Trainer beschäftigt, allerdings weiß man wenig über die Vorkenntnisse und Erfahrung der einzelnen Person. Dies liegt leider daran, dass es keine gesetzliche Regelung gibt. Es existiert kein Ausbildungsberuf im eigentlichen Sinne, weshalb man nicht weiß, wie lange die Ausbildung dieses speziellen Hundetrainers andauerte.
Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit es ein guter Hundetrainer ist? Um diese Frage zu beantworten, sollte man gezielt beim Besuch der Hundeschule in einem Kennenlerngespräch dies den Hundetrainer fragen. Verantwortungsvolle Hundetrainer erfreuen sich über diese Frage, da es zeigt, dass einem das Wohl des Hundes wichtig ist und man seinen Hund nicht irgendjemandem anvertrauen möchte.
Gute Hundetrainer sind daraufhin sehr offen (und vermutlich auch stolz) und erzählen gerne über ihre Ausbildung und auch ihre praktische Erfahrung. Scheue dich also nicht, deinen Hundetrainer dies zu fragen.
Auf Hundeschulen24.de haben wir daher in jeder Detailbeschreibung der Hundeschule auch den Verweis auf die Ausbildung, die praktische Erfahrung und sogar die vorhandene Zertifizierung hinterlegt, damit du direkt siehtst, ob eine fundierte Ausbildung hier stattgefunden hat.
Wie arbeitet ein guter Hundetrainer?
Wichtiger als das Papier auf dem die Zertifizierung steht, ist noch die Freude und der Spaß an der Arbeit mit Tieren. Hat dein Hundetrainer selber Hunde oder nicht? Betrachte ihn und sieh dir an, wie er mit den Hunden umgeht. Wie ist seine Körpersprache? Wie reagieren die Hunde, wenn sie ihn sehen? Hier kannst du auch erkennen, ob er ein Händchen für Hunde hat, noch bevor die erste Trainingsstunde überhaupt begonnen hat.
Damit du außerdem eine Art Checkliste hast, woran du einen guten Hundetrainer erkennst, habe ich dir hier folgende wichtige Punkte aufgelistet:
- Es finden keine Zwangmethoden statt (kein Stachelhalsband, keine Stromschläge o.ä.)
- Auf Dominanzverhalten gegenüber des Hundes wird verzichtet
- Es wird nach wissenschaftlichen Lernmethoden trainiert
- Ständige Weiterbildung in dem Bereich ist vorhanden
- Die Trainingsmethoden arbeiten mit Belohnung
- Es wird mit dem Hund und nicht gegen den Hund gearbeitet
- Eine gute Sozialisation der Hunde untereinander und mit anderen Personen wird gefördert
- Sie passen den richtigen Moment der Entscheidungen ab
- Die Gruppengröße ist überschaubar (max. 8 – 10 Hunde, abhängig von der Trainingseinheit)
- Es wird an verschiedenen Orten trainiert (Trainingsgelände, Park, Straße, Stadt…)
- Das Training wird individuell auf den Hund und den Halter abgestimmt
- Die Hundeschule bietet ein Probetraining oder ein kostenloses Erstgespräch an
Ein einfacher Trainerschein ist kein sicherer Nachweis!
Erst einmal reinschnuppern ist möglich
Wichtig beim Hundetraining ist das Zusammenspiel aller Beteiligten; Hundehalter, Hund und Hundetrainer. Funktioniert das Miteinander nicht und man kann sich „nicht riechen“, hat ein langfristiges Training keinen Erfolg. Viele Hundeschulen bieten daher auch eine kostenlose Probe-Einzelstunde an, um herauszufinden, ob man gut miteinander arbeiten kann. Ein guter Hundetrainer möchte den Hund und den Besitzer kennen lernen, bevor er eine Prognose über die Dauer und die Intensität des Trainings abgeben kann. Dies kann allerdings bereits in einem Erstgespräch stattfinden. Es ist also auch möglich, dass Hundetrainer aus ihrer Erfahrung heraus schnell sagen können was man trainieren sollte. Erst daraufhin sollte man über die Dauer und den Preis reden.
Wichtig hierbei ist eine Zielsetzung. Was will man trainieren und wie geht man vor? Oft stellt sich heraus, dass eine andere Sache erst trainiert werden muss, bevor man das gewünschte Ziel in Angriff nehmen kann. Dies bleibt manchmal leider nicht aus und verlängert die Dauer bis der gewünschte Erfolg eintritt. Viele Ziele bauen auf vorherigen Zielen auf, weshalb auch gute Hundetrainer dies zur Sprache bringen, damit der Hundebesitzer versteht, weshalb man nun einen Umweg gehen muss.
Eine seriöse Hundeschule hat immer das Wohl aller Beteiligten vor Augen und ist daher immer gerne bereit für ein Kennenlernen im Erstgespräch oder einer kostenlosen Einzelstunde. Außerdem ist eine seriöse Hundeschule auch immer gegen Schäden über eine Betriebshaftpflichtversicherung abgesichtert, sodass du sorgenfrei dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst: Das Hundetraining!
Das Wichtigste zum Schluss
Damit dein Hund und du Lernerfolge hat, musst du immer das wichtigste im Hundetraining berücksichtigen: Habt beide Spaß am Training! Dein Hund und du müssen Lust auf das spielende Lernen haben, denn nur so kann man sich über die Lernerfolge gemeinsam freuen und darauf aufbauend weiter lernen. Man lernt schließlich nie aus. Das gilt für dich und deinen Hund ebenfalls. Leichter gelingt es mit Freude.
Hast du ein komisches Gefühl in der von dir ausgesuchten Hundeschule? Dann ist es vielleicht nicht die richtige Hundeschule und du solltest dir überlegen, dir eine neue Hundeschule zu suchen. Sprich dies bei deinem Hundetrainer an, denn die ist nur fair ihm gegenüber. Fühlst du dich wohl, dann trainiere weiter und teile dies ebenfalls deinem Hundetrainer mit. Er wird sich mit Sicherheit auch über ein positives Feedback freuen.